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Sonntag, 3. Oktober 2004
feigenschmaus
ich mag feigen, weil sie so sinnliche früchte sind, und ihr genuss ist es auch.
ich mag es, ihre verschiedenen formen zu begutachten, apfelrund oder birnig. ich liebe den kontrast des dunklen lilablaus zu weißem papier.
ich mag ihre schale, die sich anfühlt wie menschenhaut: weich, warm, etwas rauh. das rote glänzende fleisch - das sich mit den zähnen und der zunge aus der schale lösen läßt. es ist faserig-zart, und die kleinen unsichtbaren kernchen knacken so schön beim zubeißen, wie miniatur-knallerbsen.
der geruch: unbestimmt, streng, vielleicht wie pfifferlinge in einem fernen wald, deren geruch mit einer bö herangeweht wird, kurz und flüchtig. der geruch: nicht anbiedernd wie von reifen honigmelonen oder maracuja.
das aroma: zart süß, nicht so konzentriert wie die getrockneten früchte zu weihnachten. nicht so gleißend wie der saftig-säuerliche geschmack von ananas
zum schluss die schale: nicht zu fest, ein fast fader schlusspunkt ... der lust macht auf noch eine.
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