Sonntag, 31. Oktober 2004
wein, frau kopfherz, gesang
gestern hab ich zum ersten mal seit langer zeit wieder öffentlich gesungen. in dem saal eines kleinen schlosses. auf dem weinfest von privaten winzern, die ihre weine und weitere produkte zum verkosten angeboten haben. natürlich erst zu vorgerückter stunde, und erst nach einem nachdrücklichen ellenbogen-stoß in die wirbelsäule.

gleich beim reinkommen in den saal bin ich auf einen wirklich leckeren trockenen dornfelder vom herrenberg (oder steingerück??) gestoßen. dazu gab es einen rotweinkuchen, mit dem dornfelder gebacken. an weiteren ständen weiteren wein, zum beispiel wunderbaren riesling, eine spätlese trocken, steingerück. es gab pikanten guggelhupf und "harte kuchen" mit mandeln, käsekräcker und käsestücken, von einer bäuerin, die die käse selber macht. ich verfiel sofort einem zart-würzig-cremigen, der in der asche von rebstöcken gereift war. und ganz klasse übrigens auch die kombination aus blauschimmelkäse und gewürztraminer. goldparmenen und weintrauben standen als essbare deko auf den tischen. immer wieder gingen so art weinköniginnen herum und boten kleinen schnittchen an - frischkäse mit schnittlauch und winzigen kleinen schinkenwürfelchen, solche mit quark und kresse oder rieslingschinken oder käse.

der winzerchor (herren) sang, ergreifend, inbrünstig. von mädchen, treuen und untreuen, von wein, und überhaupt. mit einem aus dem bass und einem bariton kam ich später ins gespräch über wein, kultur, frauen und schmutzige witze. einer der winzer zückte irgendwann eine geige und los ging es mit volksliedern ... und dem ellenbogen-stoß ... ich kriegte ein textblatt vor die nase gehalten, und dann sagen erst ein paar, und dann ganz viele, ich auch, ergreifend, inbrünstig, unter anderem von mädchen, treuen oder untreuen, von keinem land, das schöner weit und breit ist ... und es war überhaupt lustig.
aber als ich auch noch geigen sollte, hab ich gekniffen (obschon ich es mal konnte, aber beschwipst?)

der bariton drängte mir telefon- und handy-nummer auf, woraufhin ich mir den pass zeigen ließ. stolze 78 jahre, dass sah man ihm aber nicht an! (gut zu wissen, dass ältere herren - oder sollte ich jetzt sagen, greise? - gesteigertes interesse haben, zumindest wenn sie einen in der krone haben.)
da hat sogar e. gestaunt! ha!!

von kopfherz| 0 Kommentare ... link |comment


stresser
mercedes-fahrer sind doch eigen.
da kam e. in einer engen ortsdurchfahrt - rechts und links parkten autos, legal - mit einem entgegenkommenden in gehege. es tat einen schlag, die seitenspiegel hatten sich berührt. der mercedes-spiegel hing.
man hielt an.

aus dem mercedes - der fahrer hielt übrigens zur sicherheit und wg. wahrheitsfindung mitten auf der straße mit warnblinker - kam ein aufgeregter türkischer mitbürger. ein redeschwall, in dem er klar stellte, dass ER völlig auf seiner seite geblieben war, was er anhand er halte-position seines autos auch ganz klar beweisen könnte, er sei nämlich nach dem knall einfach nur noch ein stück geradeaus gefahren ....

er wollte unbedingt die polizei. ließ sich nicht überzeugen, dass es ohnehin halbe-halbe gehen würde in einer solchen situation ... die polizei hat für solche scherze nicht so viele einsatz-wagen, da dauert es dann schon mal eine bis eineinhalb stunden, bis die da sind ....

e. und der mitfahrende nachtbar, ein us-amerikaner, standen also und warteten. der türkische mitbürger wollte auch nicht allein sein und handiete seinen bruder herbei.
und der war wirklich nicht gut drauf. ein 190 cm-schrank mit leichtem übergewicht, auch an den oberarmen. der spulte sofort sein programm runter, brüllend natürlich:

1.punkt: was guckst du? - das an den nachbarn gerichtet. der: wieso? der schrank: du guckst mich aggressiv an, du ..., und du stehst so aggressiv ... der nachbar: so steh ich immer, so guck ich immer, und wenn DU damit ein problem hast, ist das dein problem.
das schrankhirn rotierte. kam nicht klar. wollte schon befehl an fäuste geben: zuschlagen.
daraufhin e: he, ich bin der fahrer.

2.punkt: der schrank zu e: du bist schuld. ihr seid schuld. aber typisch, immer sind die ausländer schuld. daraufhin der nachbar zum schrank: aber ich bin auch ausländer. daraufhin e: das stimmt, ICH bin hier die ethnische minderheit.

das schrankhirn setzte fast aus. die arme schwangen. ich wurde ins auto zurück geschickt, vermutlich wegen meines einwurfs: aber sie sind vermutlich moslems, sie haben ramadan, sie sind vermutlich seit frühem morgen nüchtern, kein wunder, dass sie sich so aufregen ....

dann kam die polizei.