Sonntag, 21. November 2004
kartoffelschalen-gefühl
es war ein wochenende voller missverständisse und ungereimtheiten und aktionen, die fehl am platz sind. das hinterlässt einen schalen geschmack.

e. war weit fort, hatte aber einen kommunikationsanfall, den er per telefon ausleben wollte. aber ich nicht. dazu wird es in den nächsten stunden, wenn wir uns dann wiedersehen, diskussionen gegeben, oder schlimmer noch, erbittertes schweigen.

a. ist insgesamt 660 km gefahren, um 35 stunden mit mir zu verbringen, davon 14 stunden schlafend, denn ich bin immer noch nicht auf dem damm, völlig überarbeitet und brauch meinen schlaf. bemerkungen von a. ließen mich auf ein wildes, heißes, leidenschaftliches aufwachen heute morgen hoffen, obwohl ich wusste, dass er ganz früh wieder wegmusste. aber dann war das alles nicht so gemeint gewesen oder vergessen, und eh ich wach wurde, stand a. schon in voller montur und aufbruchstimmung in der tür, ratlos meine tränen der enttäuschung wegwischend, ein bisschen in eile.

enttäuscht war a. natürlich auch, gestern abend, als ich in einen film mit winona rider zappte (ein psychiatrisches drama, den titel hab ich nicht mitgekriegt.) ich war sofort gefesselt, denn sie sah so aus wie ich zwischen 18 und 25, und ein paar probleme erkannte ich wieder. das hat mich berührt.

nun hätte ich ja den film aufnehmen können. hab ich aber nicht dran gedacht; a. hat nix gesagt, sondern ging irgendwann beleidigt ins bett wg. nicht angemessener beachtung. naja. eh mir das bewusst wurde, war der film schon rum, die stimmung im eimer und a. müde.
und ich dachte - egal, wir haben ja den morgen noch.
denkste.

und nun hock ich hier, muss noch bankgeschäfte machen, ablage - bääää -, die tasche für die nächsten tage bei e. packen und fühl mich insgesamt wie ausgekochte kartoffelschale, mit spuren von dioxin.

ich sollte in quarantäne.



falsche schlüsse
ich versuchte, den slip vom bett aus auf den schreibtisch-sessel zu werfen. aber ich traf nicht ganz. der slip landete auf der armlehne und rutschte dann in zeitlupe auf den boden.
a. lachte und flüsterte in mein ohr: *sollte ich je vor ein erschießungskommando müssen, wird mein letzter wunsch sein, dass es aus frauen besteht. dann hätte ich gute überlebenschancen*

es ist ein fehler, von mir auf andere frauen zu schließen.