Mittwoch, 13. April 2005
frisch getaktet
heute war ich bei einen arzt, der mir wirklich gut getan hat. ein kardiologe, nett, kompetent, ein wenig fahrig, sehr erfahren, einfach freundlich, ein alter 68er, ein menschenfreund.
er nahm mir meine angst vor den herzrthythmus-störungen, die ich beim laufen bekam und die mich so demoralisiert haben.
das ist okay, hat er zu mir gesagt, nachdem er mich sehr gründlich untersucht hat. sie sind der typ für sowas. vermutlich hatten sie das schon immer, und erst jetzt, wo sie ihren herzmuskel so gekräftigt haben, fallen ihnen diese kanonenschläge auf.
und dann sagte er mir zwei zeichen, die, falls sie kommen, eine weitere untersuchung notwendig machen, aber erst dann.

und damit kann ich sehr gut leben - ein freispruch erster klasse. ach - und rauchen, naja, lassen sie es, und wenn sie es nicht lassen können, dann einfach weniger, sie machen das schon, sie machen alles richtig. und laufen sie einfach.

und dann sagte er noch etwas, was den ganzen tag ein grinsen auf mein gesicht zauberte, sodass mir wildfremde menschen zuzwinkerten und mich anlächelten.



ein wort ergab keine weiteren
ein chat mit a., der gut anfing und schrecklich endete. im zorn nannte ich ihn *idiot*. daraufhin zog er eine wand aus kaltem stahl zwischen uns.
drei möglichkeiten:

- er ist ganz normal beleidigt, und dass, obwohl er weiß, dass er für mich kein idiot ist. das wort ist für mich ein normaler fluch, nichts weiter.

- er ist getroffen, weil er sich bei mir wie ein veritabler idiot fühlt. tolle wurst. dann läuft was falsch zwischen uns.

- er sucht nach einem vorwand, um seinen abgang einzuläuten. macht aus einer mücke einen elefanten. er hätte recht in der annahme, dass ich ihn nicht einfach gehen lassen könnte, und dass er, seiner wankelmütigen, unentschlossenen geliebten überdrüssig, selbst das weite suchen müsste.

so wird ein drama aus nichts gemacht, worte fliegen hin und her, ungemildert durch nähe, gesten, augen-blicke, berührungen. der riss wird zum abgrund verbreitert, zum schluss weiß niemand mehr, wie alles geschah - ich hab's schon erlebt, schon selbst inszeniert solche abgänge, die den schalen geschmack von feigheit und unaufrichtigkeit hinterlassen und überhaupt niemanden gerecht werden.

möglichkeit nr. 3 ist mein derzeitiger favorit.