Samstag, 24. Juni 2006
zehn kuriositäten aus dem bücherregal
danke, frau buntgestreift, für das stöckchen
(kommentare zu den bücher ein andermal - ich will gleich in die sonne)

1) die verschwörung der balkis (monique wittig)

2) das hörrohr (leonora carrington)

3) heteroptera: das schöne und das andere - bilder einer mutierenden welt (claudia hesse-honegger)

4) mond. tanz. magie (luisa francia; stellvertretend für alle bücher von ihr)

5) nächte im zirkus (angela carter; stellvertretend für alle bücher von ihr)

6) anrufung des großen bären (ingeborg bachmann, stellvertretend für alle gedichte von ihr)

7) neuromancer (william gibson; stellvertretend für viele bücher von ihm)

8) Teedrogen (herausgegeben von max wichtl)

9) wir töten stella (marlen haushofer; stellvertretend für viele bücher von ihr)

10) der klapsmühlentrip (kate millet)

... und jetzt werfe ich das stöckchen hoch in die luft ... auffangen!

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leben II
der dicke schwarzen fellide von gegenüber ist unterwegs: amseln zetern, und auf dem rasen liegen eine ausgerissene vogelschwinge und eine tote maus.

auf der terrasse spuren fremden lebens: zigarettenstummel einer marke, die nicht meine ist; kronkorken, vergessenes kinderspielzeug.
ein gutes gefühl zu wissen, dass auch in meiner abwesenheit dieser ort nicht unbehaust ist.



leben I
*ja, also die omma ist ja jetzt pflegefall.
wenn sie mich anruft, wenn was in der hose ist, also groß, dann fahr ich hin, die omma kehren.*

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leben III
in gedanken an a., dem ich das wochenende absagen musste, schmettere ich:
*deine blauen augen machen mich so sentimental
kaum zu glauben
was ich dabei fühle, ist nicht mehr normal
so blaue augen*

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leben IV
aus dem wohnblock neben meinem ertönen regelmäßig aggressives geschrei und mitunter das klatschen von schlägen und unterdrückte schmerzenslaute.
das alles kommt aus der tag und nacht geöffneten balkontür der wohnung, in dem ein alter und ein jüngerer mann zusammen leben.

ich fragte neulich ein paar leute, die ich vom sehen kenne, was da los ist. und prallte zurück:
aggressive, gehässige und hämische bemerkungen über *die da*. nicht das schreien und schlagen war thema, sondern die männerbeziehung. so als ob eine andere art zu leben und zu lieben selbstverständlich jedes recht verwirken auf ein leben in würde und körperlicher unversehrtheit.

als ich den alten mann zufällig treffe und anspreche, sieht er durch mich durch, als sei ich nicht da, und geht weiter.

ich frage w., den ich bis dato nett und den kontakt mit ihm ausbaufähig fand. dieselbe gehässigkeit, häme, verachtung.
als er merkt, wie schlecht das bei mir ankommt, versucht er, die situation zu retten: naja. was geht uns das an.
geht UNS das nichts an, wenn ein alter mann geschlagen wird? wenn überhaupt irgend jemand, der das nicht will, geschlagen wird?

ich bin ratlos. über meine eigene erstarrung, etwas zu tun. zu handeln. wen anrufen? die polizei? die senioren-hilfe?
was kann ich tun?