Sonntag, 29. April 2007
kindererziehung I (der geschmack von käfern und würmern)
im biergarten die offenbar spätberufene mutter in natur-graugesträhnt, dazu der jugendlich wirkende mann, plus "oma", die trotz hochsommerlicher temperaturen die regenjacke nicht auszieht.
dazu ein munterer etwa 2-Jähriger.

die eltern verlangen, dass der trinknapf für hunde auf einen tisch gestellt wird. kurzer disput zwischen bedienung und eltern:

bedienung (leicht entrüstet): "das ist für die hunde. wie sollen die an das wasser kommen, wenn der napf oben steht?" (ich hätte ja mit hygiene argumentiert ...)

mutter (dominant): "es sind noch keine hunde da".
vater (genervt): "dann passen wir eben auf"

hey! eine wirklich klasse idee!

wir haben als kinder gelernt, nicht aus hundenäpfen zu trinken. nehme ich mal an, da ich und meine geschwister nie aus hundenäpfen getrunken oder mit dem wasser gespielt haben.

natürlich haben meine eltern nicht dauernd aufpassen können. deshalb weiß ich, dass diese kleinen, eilenden, blau-rot-grünlich schillernden käfer zwar herzhaft knacken, wenn man auf sie beißt. aber dann gleich einen scheußlichen saft freigeben, dessen geschmack stundenlang im mund bleibt und durch nichts zu vertreiben ist.
ich weiß auch, dass regenwürmer kühl sind, glatt, seidig auf der zunge und nach erde schmecken. eine insgsamt nettere geschichte.
deshalb hab ich auch mehr regenwürmer als käfer gegessen. aber insgesamt nicht so viele.

übrigens bin ich kerngesund: keine allergien, kein asthma, keine nahrugsmittelunverträglichkeiten, keine bakterienphobie, keine hautausschläge. und erkältungen krieg ich selten.