Freitag, 30. Dezember 2005
bis zum nächsten jahr
für Sie alle / Euch alle einen guten ausgang und einen guten eingang.

im nächsten jahr lesen wir uns wieder.
in alter frische.

ps. am 31.12.:
schnell noch ein paar winterliche impressionen:


und bei nacht:


und nun aber schnell zu mamma und in die sonne ...
:-)



Donnerstag, 29. Dezember 2005
ein reines vergnügen
der schnee ist besonders schön: perfekte kristalle, weich, kalt - wie aus kunststoff. so ist der schnee selten, so war er seit jahren nicht mehr.

also gönnte ich mir gestern abend ein pures vergnügen: ein glühheißes bad, im wasser aufgelöst ein pfund naturbelassenes meersalz. nach 10 minuten - länger hab ich es nicht ausgehalten - sofort tropfnass raus in den wunderbaren schnee ... und wälzen und kichern dabei ...

noch eine halbe stunde später hatte ich die farbe eines frisch gekochten hummers.

es war ein reines vergnügen.

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Mittwoch, 28. Dezember 2005
ordner ordnen
es ist FURCHTBAR, dieses neu sortieren von ordner-inhalten. und wichtig. ich bin dermaßen unorganisiert.

also nach vorschlag von m. zwei neue ordner angelegt, die seit februar nicht sortierte ablage dort rein.

dann die aktuellen ordner durchsehen, teils inhalt in die neu angelegten, teils nicht. sie werden aktuelle archiv-ordner.

dann die aktuellen archiv-ordner nach dem prinzip der neuen ordnen - und dabei möglichst großzügig wegschmeißen *heul*

dann die alten archiv-ordner lichten und den rest in die neuen archiv-ordner.

was sich da alles findet. zum beispiel zwei verloren geglaubte original-zeugnisse, eines davon von e. - er ist auch mal mein arbeitgeber gewesen, aber DAS ging gar nicht.
und mein allerallererstes arbeitszeugnis - das original! gelocht und zusätzlich mit einer büroklammer versehen, die selbstverständlich inzwischen völlig verrostet ist ...

es ist seltsam: bei der kramerei werd ich ganz sentimental - stoße auf alte, vergessene geschichten und vorgänge ... alte nicht erfüllte träume ... veränderte träume ... dummheiten ... wichtigkeiten (damals - heute nicht mehr wichtig) ... scheinbar unersetzliches ... unvergessliches, was schon längst vergessen ist.

jetzt müsste ich die kraft aufbringen, an den flurschrank zu gehen ... aber ich weiß, was da lauert ...



Dienstag, 27. Dezember 2005
koreanisch
manchmal kommt erkenntnis über mich, so mächtig, plötzlich, unerwartet; so klar der blick dann, dass es mir tränen in die augen treibt.

offenbar haben e. und ich uns noch nie WIRKLICH verständigen können; einer redet koreanisch, die andere anwortet in suhaeli.

die stimmung so schlecht geworden ab dem 23.
e. einsilbig, schweigsam.
er antwortet nicht auf fragen, was ist; anschweigen hilft nichts, ansprechen nicht ...
dann am 25. ein plötzlicher ausbruch, ein verbaler ausfall gegen einen meiner brüder, die wir sehen werden.

und dann mein ausbruch, unter tränen: ich hab mich auf die tage schon das ganze jahr lang gefreut und wenn du mir das jetzt versaust dann werde ich dir jede sekunde heimzahlen dann wirst du mich kennen lernen wie kann man so verbohrt sein so arrogant so selbstbezogen so zu so intolerant so ...
ich hab die geduld mit dir jetzt endgültig verloren.

e., erstauntgiftig: DU? mit MIR?

und dann sitzen alle bei tisch, und e. zerteilt das weihnachtsgeflügel, und ich geh rum mit den beilagen, und dann seh ich: e. hat mir die schönsten stücke auf den teller getan. ein großes stück knuspriger haut, ein flügel zum knabbern, wie ich es liebe, ein zartes keulchen.

später sag ich zu ihm: du hast mir ja die schönsten stücke aufgetan ... und er schaut mich traurig an und sagt: ja klar.

und da weiß ich plötzlich: er kann es mir nicht SAGEN, ob, dass und wie sehr er mich mag. er kann es mir nur ZEIGEN.
er, der wortgewaltige, der worte wie messer einzusetzen versteht - ich weiß das, ich habe sie wie oft gefühlt - er kann nicht über gefühle REDEN.
und ich kann es oft nicht SEHEN.
koreanisch und suhaeli.

naja. und dass e. so sauer war, lag daran, dass er schlechte nachricht von einem freund hatte und es mir erzählen wollte und ich aber in ein buch vertieft war und ihn nicht wahr nahm ...

mensch e., hab ich daraufhin zu ihm gesagt. ich versinke halt in gedrucktem, dass weiß doch jeder. das ist doch kein desinteresse. da musst du mich halt schütteln und sagen *zuhören jetzt, es ist wichtig.*

koreanisch und suhaeli.

28.12. p.s.: kein wunder, dass mich keiner versteht. da ich ja suhaeli statt suaheli spreche ...



Sonntag, 25. Dezember 2005
weihnachtskram-kisten
warum weihnachten auf keinen fall abgeschafft werden kann: weil ich sonst keine solchen wundervollen weihnachtskram-kisten von u1 und u2 bekommen würde.

diesmal unter anderem in der kiste von u1: ein katalog zu ausstellungen von m*ria s*bylla m*rian; ein daumenkino *the grim reaper can dance*, sandorn-vanille-drops, eine äußerst stark riechende mimosenseife im schön bemalten blechschächtelchen, ein basilikum-weingelee, zwei dekofiguren für den (nicht vorhandenen) weihnachtsbaum, wunderkerzen, tee *hexenwald*, bitterschokolode, ein buch mit kurzgeschichten von ir*ne d*sche, ein hörbuch (w*lter s*rner: die t*gerin). alles eingepackt in einen bronzefarbenen chiffon, der einen guten sichtschutz für die küche abgeben wird.

(meine weihnachtskiste für sie, zwei tage vor weihnachten aufgegeben, kam nicht an ...)

von u2: einen taschenspiegel in form einer kleinen perlenbestickten handtasche (köstlich kitschig), ein tischkalender mit fotos von a*dry h*pburn, der sich wunderbar auf meinem schreibtisch in der firma machen und mir jeden tag vergolden wird; und einen wundervollen kostbaren schal aus feinster woll, mit gewebtem muster, schwarz in der mitte, blutrot an den enden ... den ich mitnehmen an, wenn ich mal wieder jagen sollte und dabei das äußerst gewagt ausgeschnittene kleine schwarze anhaben werde.

ich komme aus dem schwelgen gar nicht mehr heraus.

von kopfherz| 0 Kommentare ... link |comment


selbsterlösung
*nun ist ja schreiben ein sich-heranarbeiten an jene grenzlinie, die das innerste geheimnis um sich zieht und die zu verletzen selbstzerstörung bedeuten würde, und es ist auch der versuch, die grenzlinie nur dem wirklich innersten geheimnis zuzuerkennen, und die diesem kern umgebenden, teils mit ihm zusammenhängenden anderen "geheimnisse, die oft nur peinlichkeiten, schwer einzugestehende verfehlungen sind, nach und nach von dem verdikt des unaussprechlichen zu befreien, also nicht selbstzerstörung, sondern selbsterlösung zu betreiben.*

(christa wolf: mit anderem blick)



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