wortsalat

irgend etwas ist mir irgendwie virtuell ins kreuz gesprungen. seit drei tagen geh ich krumm.

meine stimmung ist schlecht und morbid. lese in blogs von sterbenden krebspatienten, die ich nicht mal leiden kann.

träume nachts von einer kollegin, die mir vorwirft, meine haare seien ummöglich. was stimmt.
gehe daraufhin zum friseur und verspanne mir natürlich den rücken noch mehr.

stelle fest, dass ein unvernünftig hoher schmerzmittelkonsum kurzfristig nicht zu magengeschwüren führt.

das einzige, was gegen die schmerzen hilft, ist flaches stilles liegen.

was ich nicht ertrage, weil ich dann nachdenke und so eine wut bekomme, dass ich aufstehen muss.
also geh ich arbeiten.

eine bewerbung wurde schon abgelehnt.
dafür gibt es für alte arbeitslose bald länger arbeitslosengeld.

na bitte.

der neue obermüller war da.
guckt der doch in alle ecken, macht alle kisten auf, inspiziert die mahlsteine, und, unerhört, steigt hinab in den maschinenraum.

und, unerhört: er stellt auch noch fragen.

und, noch unerhörter: einer der knechte brüllt *feurio* und zeigt auf den müller.

und der obermüller schaut nun ganz genau den müller an - und sein gesicht wird streng, und die augen gucken finster, und der müller drückt sich bleich in die ecke.

sollte das das heißersehnte ende des müllers sein?
träum ich - oder wach ich??

nun. der vorteil vom wachliegen und grübeln ist, dass ich eben nicht mehr rumliege und grübel.
auch heute wieder auf der piste gewesen (wolken, regen, schöne luft).

und dann der gedanke: eine voodoo-puppe und nadeln.
jo.
das isses doch.
ja.

wozu wach im bett liegen und grübeln und doch nichts lösen können.
also wieder mal aufgerafft, laufschuhe an und los.

zur belohnung gab es morgens um 6 einen spektakulären sternenhimmel mit einer perfekten schmalen, hoch stehenden mondsichel, mit hellem lichthof darum. und darüber ein hell angestrahlter planet (jupiter?). so hell, dass ich erst dachte, ich sähe eine supernova.

da ging es ein bisschen besser.

um meine motivation zu stärken, hat der müller mir aufgetragen, das in einem verschlossenen raum befindliche wespennest zu befrieden. selbstverständlich zusätzlich zu all den anderen aufgaben. es sei wichtig, ich könnte damit lorbeeren erwerben und vielleicht in die mahlstube aufsteigen.

außerdem verriet man mir schon die erfolgversprechende taktik: ich solle mich als wespe verkleiden, mich einschleichen, die königin kalt stellen und ihr falsche eier unterschieben.

leider erinnere ich mich noch viel zu gut daran, wie der erfolglose vorgänger rausgetragen wurde, von schmerzenden stichen übersäät. er war nicht mal in die nähe der königin-kammer gekommen. wegen erwiesener unfähigkeit wurde er später entlassen. und uns damit sein grausiger anblick erspart.

ich möchte lieber doch keine lorbeeren.

womit erwiesen ist, dass ich zur abteilung der zauderer gehöre und somit in der mahlstube nichts zu tun habe.