Sonntag, 3. Oktober 2004
feigenschmaus

ich mag feigen, weil sie so sinnliche früchte sind, und ihr genuss ist es auch.
ich mag es, ihre verschiedenen formen zu begutachten, apfelrund oder birnig. ich liebe den kontrast des dunklen lilablaus zu weißem papier.

ich mag ihre schale, die sich anfühlt wie menschenhaut: weich, warm, etwas rauh. das rote glänzende fleisch - das sich mit den zähnen und der zunge aus der schale lösen läßt. es ist faserig-zart, und die kleinen unsichtbaren kernchen knacken so schön beim zubeißen, wie miniatur-knallerbsen.

der geruch: unbestimmt, streng, vielleicht wie pfifferlinge in einem fernen wald, deren geruch mit einer bö herangeweht wird, kurz und flüchtig. der geruch: nicht anbiedernd wie von reifen honigmelonen oder maracuja.

das aroma: zart süß, nicht so konzentriert wie die getrockneten früchte zu weihnachten. nicht so gleißend wie der saftig-säuerliche geschmack von ananas

zum schluss die schale: nicht zu fest, ein fast fader schlusspunkt ... der lust macht auf noch eine.

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Ich muss zugeben, noch nie Feigen gegessen zu haben.
Nun muss ich das wohl doch mal ausprobieren - klingt zu interessant, wie Sie die beschreiben.

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ich mag sie auch
vor allem frisch vom Baum. Hatte mal das Glück auf Gomera, wo sowieso alle paradiesischen Früchte schlaraffenlandmäßig pflückbar sind, wenn man zur richtigen Jahreszeit dort ist (im Oktober...)

Ihre Schilderung erinnert mich übrigens an Heinz Bennents Ode an die Kartoffel in der Blechtrommel :-)

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frisch sind sie am besten
liebe frau monolog, in kleinen obst- und gemüseläden sind sie oft am besten. bei *meinem* türken darf ich alle befühlen, bevor ich mich entscheide.
die feigen müssen federnd auf druck nachgeben und ganz dunkel sein, dann sind sie am besten.
guten appetit wünsch ich Ihnen :-)

lieber herr phileas, jetzt, wo Sie es sagen, fällt mir wieder ein, dass ich auch mal das glück hatte, sie ganz frisch vom baum essen zu können - auf kreta war es.
es gibt ein hohelied auf die kartoffel? ... ich erinnere weder das buch noch den film so genau ... allenfalls die legendäre tütenbrause-szene ...
aber in ein hohelied auf die kartoffel würde ich jederzeit einstimmen.
kartoffeln sind was tolles .... und da fällt mir eine meiner lieblingsreklamen ein, von milrahm frühlingsquark war es, und die reklame war auch nur kurz zu sehen:

(heiße riesenkartoffel rollt ins bild, mit schale, dampfend. eine erotische frauenstimme aus dem off): ich bin eine pellkartoffel - öffne mein braunes kleid ...
(messer schneidet kartoffel längs auf, die schale platzt, das gelbe fleisch quillt, es dampft. die frauenstimme, stöhnend:) jaaaaaaa ... und jetzt ..... milrahm frühlingsquark ....
(ein großer löffel cremigen, kräuterigen quarks wird auf das gelbe kartoffelfleisch gegeben. die frauenstimme mimt ekstase:) jaaaaaaaaaaaaaaaaa ... und jetzt ..... vernasch mich .... aaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh

ich hab mich immer gekringelt ... aber, wie gesagt: nach ein, zwei wochen ward die reklame nicht mehr gesehen.

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So sinnenfroh
wie Sie sind, liebe Frau kopfherz, sollten Sie sich mal wieder die Blechtrommel geben. Wenn es schon so lange her ist, umso eher.
Sie werden bestimmt begeistert sein. Nicht nur von der Ode an die Kartoffel (und dem Brausepulver im Bauchnabel)... ;-)

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blechtrommel *kram*
wo ist sie nur hingeraten? aber ich find sie schon wieder. bin jetzt sehr neugierig darauf - wieder.

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Danke für die Tipps, ich werd das mal ausprobieren, wenn ich demnächst übermütig bin. Und dann natürlich berichten :o)

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Ich mag sie nicht, die Feigen.
Sie hören wie die Datteln zu den Früchten, die nicht auf meinem Einkaufzettel stehen.

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