Mittwoch, 13. April 2005
ein wort ergab keine weiteren
ein chat mit a., der gut anfing und schrecklich endete. im zorn nannte ich ihn *idiot*. daraufhin zog er eine wand aus kaltem stahl zwischen uns.
drei möglichkeiten:
- er ist ganz normal beleidigt, und dass, obwohl er weiß, dass er für mich kein idiot ist. das wort ist für mich ein normaler fluch, nichts weiter.
- er ist getroffen, weil er sich bei mir wie ein veritabler idiot fühlt. tolle wurst. dann läuft was falsch zwischen uns.
- er sucht nach einem vorwand, um seinen abgang einzuläuten. macht aus einer mücke einen elefanten. er hätte recht in der annahme, dass ich ihn nicht einfach gehen lassen könnte, und dass er, seiner wankelmütigen, unentschlossenen geliebten überdrüssig, selbst das weite suchen müsste.
so wird ein drama aus nichts gemacht, worte fliegen hin und her, ungemildert durch nähe, gesten, augen-blicke, berührungen. der riss wird zum abgrund verbreitert, zum schluss weiß niemand mehr, wie alles geschah - ich hab's schon erlebt, schon selbst inszeniert solche abgänge, die den schalen geschmack von feigheit und unaufrichtigkeit hinterlassen und überhaupt niemanden gerecht werden.
möglichkeit nr. 3 ist mein derzeitiger favorit.
drei möglichkeiten:
- er ist ganz normal beleidigt, und dass, obwohl er weiß, dass er für mich kein idiot ist. das wort ist für mich ein normaler fluch, nichts weiter.
- er ist getroffen, weil er sich bei mir wie ein veritabler idiot fühlt. tolle wurst. dann läuft was falsch zwischen uns.
- er sucht nach einem vorwand, um seinen abgang einzuläuten. macht aus einer mücke einen elefanten. er hätte recht in der annahme, dass ich ihn nicht einfach gehen lassen könnte, und dass er, seiner wankelmütigen, unentschlossenen geliebten überdrüssig, selbst das weite suchen müsste.
so wird ein drama aus nichts gemacht, worte fliegen hin und her, ungemildert durch nähe, gesten, augen-blicke, berührungen. der riss wird zum abgrund verbreitert, zum schluss weiß niemand mehr, wie alles geschah - ich hab's schon erlebt, schon selbst inszeniert solche abgänge, die den schalen geschmack von feigheit und unaufrichtigkeit hinterlassen und überhaupt niemanden gerecht werden.
möglichkeit nr. 3 ist mein derzeitiger favorit.
... comment
lunally,
Mittwoch, 13. April 2005, 02:19
Autsch.
Ernsthaft Nr. 3?
Ernsthaft Nr. 3?
... link
kopfherz,
Mittwoch, 13. April 2005, 02:24
ernsthaft.
der ganze chat lief so idiotisch - da fällt mir nix anderes ein.
nun, jetzt hat er die verbindung gekappt, ich schmore in eigenem saft, und morgen sehen wir weiter.
im moment denk ich: reisende soll man nicht aufhalten.
aber das flennen kommt noch.
dieser IDIOT!
nun, jetzt hat er die verbindung gekappt, ich schmore in eigenem saft, und morgen sehen wir weiter.
im moment denk ich: reisende soll man nicht aufhalten.
aber das flennen kommt noch.
dieser IDIOT!
... link
lunally,
Mittwoch, 13. April 2005, 02:29
Chats sind vortrefflich geeignet für solch Zetereien. Och Mensch.
(aber mal ernsthaft, wenn der sich wegen einem "Idiot" so hat... naja...)
(aber mal ernsthaft, wenn der sich wegen einem "Idiot" so hat... naja...)
... link
kopfherz,
Mittwoch, 13. April 2005, 02:34
chats ...
.. find ich sehr zwiespältig, weil eben jedes wort plötzlich ein gewicht bekommt, dass ihm nicht immer zusteht. weil es nichts gibt als worte.
aber ohne chat wäre ich nicht mit a. zusammen, er fällt so gar nicht in mein beuteschema.
es waren die worte, die mich öffneten, dann kam ein foto, aber da war es schon zu spät, da brannte ich schon lichterloh.
wegen eines wortes so ein theater - ich hab mir erlaubt, in einer e-mail mal ein paar worte aufzuzählen, an denen ich zu kauen hatte - an denen ich still für mich kaute, weil ich mir sagte: hey, es ist ein chat, es sind worte. wir haben ja noch viel mehr als das, also lass gehen.
*putting out the fire with gasoline*
aber ohne chat wäre ich nicht mit a. zusammen, er fällt so gar nicht in mein beuteschema.
es waren die worte, die mich öffneten, dann kam ein foto, aber da war es schon zu spät, da brannte ich schon lichterloh.
wegen eines wortes so ein theater - ich hab mir erlaubt, in einer e-mail mal ein paar worte aufzuzählen, an denen ich zu kauen hatte - an denen ich still für mich kaute, weil ich mir sagte: hey, es ist ein chat, es sind worte. wir haben ja noch viel mehr als das, also lass gehen.
*putting out the fire with gasoline*
... link
phileas,
Mittwoch, 13. April 2005, 14:31
oh wie entsetzlich
gut ich das kenne.
Mit wenigen Worten kann man sich im Chat so nahe kommen, daß es einem schon manchmal näher als IRL vorkommt.
Und mit noch weniger Worten lassen sich lang gewachsene Beziehungen einreißen.
Aber - ich glaube, es ist wie Sie schreiben: wenn die gewisse Absicht drin steckt, versteht man auch gern falsch oder reagiert über. Solange alles im grünen Bereich noch ist, verzeiht man schneller oder kommt gar nicht auf die Idee mißzuverstehen.
Ihre Bereitschaft zur Wut haut aber in dieselbe Kerbe.
Mit wenigen Worten kann man sich im Chat so nahe kommen, daß es einem schon manchmal näher als IRL vorkommt.
Und mit noch weniger Worten lassen sich lang gewachsene Beziehungen einreißen.
Aber - ich glaube, es ist wie Sie schreiben: wenn die gewisse Absicht drin steckt, versteht man auch gern falsch oder reagiert über. Solange alles im grünen Bereich noch ist, verzeiht man schneller oder kommt gar nicht auf die Idee mißzuverstehen.
Ihre Bereitschaft zur Wut haut aber in dieselbe Kerbe.
... link
kopfherz,
Donnerstag, 14. April 2005, 22:08
jaja,
ich hau in dieselbe kerbe, ich weiß.
immerhin, a. lenkte ein (version 2, bis auf weiteres)
immerhin, a. lenkte ein (version 2, bis auf weiteres)
... link
... comment
tobyyy,
Mittwoch, 13. April 2005, 17:35
Ohweh
ein weiteres Beispiel, an welchen Grenzen diese elektronische Kommunikation ganz schnell trifft. In einem normalen Brief würde weniger passieren, weil mensch sich zum formulieren viel mehr Zeit lässt. Eine Mail oder gar der fürchterliche Chat lässt kaum Zeit zum Nachdenken. Und trotzdem steht es eben schwarz auf Weiß da und lässt sich sogar abspeichern. Da helfen auch keine Emoticon.
Am telefon kann man wenigstens noch den Tonfall des Gegenüber hören, man kann sofort nachfragen. Aber auch dort sollte man viel eher aufhören z.B. wenn man müde ist und der andere beginnt einen dann zu nerven (dann und nicht grundsätzlich) - alles schon genug erlebt...
Ich wünsche Ihnen eher Version 1!
Ergänzung:
Vielleicht haben Sie Recht und er leitet so seinen eh geplanten Abgang ein- da frage ich mich mal wieder, warum es so schwer fällt (mir auch!), ehrlich zu sein und vor allem auch_ frühzeitig sein unbehagen zu äußern. Oder ist "frühzeitig" nicht wieder viel zu früh. Läutet man dann schon Probleme ein, die noch gar nicht da sind?
Am telefon kann man wenigstens noch den Tonfall des Gegenüber hören, man kann sofort nachfragen. Aber auch dort sollte man viel eher aufhören z.B. wenn man müde ist und der andere beginnt einen dann zu nerven (dann und nicht grundsätzlich) - alles schon genug erlebt...
Ich wünsche Ihnen eher Version 1!
Ergänzung:
Vielleicht haben Sie Recht und er leitet so seinen eh geplanten Abgang ein- da frage ich mich mal wieder, warum es so schwer fällt (mir auch!), ehrlich zu sein und vor allem auch_ frühzeitig sein unbehagen zu äußern. Oder ist "frühzeitig" nicht wieder viel zu früh. Läutet man dann schon Probleme ein, die noch gar nicht da sind?
... link
kopfherz,
Donnerstag, 14. April 2005, 22:10
es ist halt schwer
für ihn, ich entscheide mich nicht - das nervt a.
mich auch.
wen nicht.
chatten ist wirklich so eine sache, ich ziehe immer briefe, ggf. e-mails, vor, und telefon.
geht aber nicht.
denn auch a. ist *gebunden*
nun, eben ein übliches dilema.
mich auch.
wen nicht.
chatten ist wirklich so eine sache, ich ziehe immer briefe, ggf. e-mails, vor, und telefon.
geht aber nicht.
denn auch a. ist *gebunden*
nun, eben ein übliches dilema.
... link
... comment