Montag, 9. April 2007
der wunsch des sterbenden
kann oder sollte jeder wunsch eines sterbenden erfüllt werden?

der schwiegervater einer freundin ist todkrank. er wird sterben, auch wenn das noch ein paar monate dauern kann. aufstehen kann er jedenfalls nicht mehr, ist auf pflege angewiesen.

die pflege teilt sich die familie. meine freundin ist auch immer wieder dran.
jedesmal, wenn sie ihm nahe kommen muss, beim füttern, waschen usw. begrabbelt er sie. massiv. jedes mal.
sie fragte ihn neulich: "sag mal, findest du das in ordnung?" er: "ja."

muss eigentlich jeder wunsch erfüllt werden, nur weil / auch wenn ihn ein sterbender äußert?

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wenn er begrabbeln kann, kann ergewiss mehr als er vorgiebt, oder?

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er ist am ende, das ist klar ...
offenbar sterben jedoch - außer der hoffnung - gewisse reflexe zuletzt ...

echt ätzend.

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Erst dachte ich ja, es ginge um so etwas wie "in Würde sterben" oder ähnliches. Der Wunsch, jemand anderes gegen ihren Willen zu begrabbeln, gehört sicher nicht zu den Wünschen, zu denen irgendjemand überhaupt ein Recht hat.

Was Ihre Freundin in dieser Situation tun kann, weiß ich allerdings auch nicht.

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sie versucht sich inzwischen, zu entziehen.
reden kann sie nicht darüber, vor allem wegen der schwiegermutter nicht. die würde a) nichts glauben; b) ihr die schuld geben; c) alles auf zunehmende verwirrung schieben ...
tja.

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Wow, ist das fies. Sicherlich will sie der Frau auch nicht zum Schluss noch alle Illusionen nehmen.

Aber einem pflegebedürftigen Menschen kann man durchaus auf die Finger hauen und ihm deutlich sagen: Ich möchte das nicht! Sein Hirn scheint ja noch zu funkionieren. Wenn es auch eher das im Lendenbereich ist...

Das Problem ist, wenn sie jetzt ohne Erklärung ihre Hilfe abbricht, dann wirft das ein völlig falsches Licht auf sie. Sie sollte sich darüber im Klaren sein, dass das durchaus boshaftes Gerede nach sich ziehen kann. Gerade auch von der so verschonten Schwiegermutter.

Kann sie denn nicht mit jemand anderem darüber reden? Es muss ja nicht gleich seine Frau sein.

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eigentlich kann sie nur mit mir darüber reden. in der familie geht es offenbar nicht. es wird eh keiner wissen wollen. und wohl auch eher so in die richtung kommtieren: na, stell dich halt nicht so an, er stirbt doch ...
wenn überhaupt.

sie hat schon resigniert. nimmt es hin, ist genervt, versucht mit hinweis auf all die anderen verpflichtungen mal weg zu bleiben.

ungut, das alles.

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