Donnerstag, 4. August 2005
nun zu den männern
was es für mich unmöglich macht, in *rührei*-form mit männern zusammen zu leben, sind diese STÄNDIGEN, meist unterschwelligen machtkämpfe, die abgehen.

sie versuchen, meist wohl unbewusst (?), die partnerin klein zu machen.
sie sagen *überfordert*, wenn eine ÜBERLASTET ist - ein feiner, aber wichtiger unterschied!
sie sagen *das kannst du nicht, lass mich mal*, wenn sie etwas nicht erklären können - oder wollen (!)
wo kämen wir denn da hin, wenn frauen das selbe können wie männer!!

sie vergleichen partnerinnen ständig mit abzieh-bildern von plastik-frauen - bekannt aus print, funk und fernsehen. dabei spielt es selbstverständlich gar keine rolle, dass die meisten von ihnen nicht mal näherungsweise mit den abzieh-bildern der gängigen männerfiguren, bekannt aus print, funk und fernsehen, mithalten können.
gibt es IRGENDEINE frau, egal wie sie aussieht, die sich nicht blöde anmache gefallen lassen muss (die hübschen) oder dämliche bemerkungen (die weniger hübschen) von dickbäuchigen, ungepflegten typen??

gibt es irgendeine frau, die NICHT mehr im haushalt / kinderaufzucht / garten machen muss als männe, OBWOHL sie genauso hart und lange - und meist für weniger geld - arbeiten muss wie ER? und sich anhören NICHT anhören muss, dass dies und das nicht so ist, wie es sein sollte? und warum bist du immer müde? und pfleg dich doch mal mehr! du solltest mal auf dein gewicht achten. lass dir doch mal was einfallen im bett!


es sind diese ständigen kleinen gift-bemerkungen, mit denen frauen *auf normalmaß* gestutzt werden sollen von ihren partner - normalmaß heißt in diesem fall: klein, kleiner.

früher dachte ich: das geht nur mir so. die typen fühlen sich eben von mir GEREIZT, weil ich oft sehr stark und bestimmt bin (wirke). denn auf nachfrage meinten freundinnen: nein, also, dieses unterschwellige kleinmachen, DAS sei bei IHNEN nicht so. aber dann gibt es eben gemeinsames beisammen-sein mit männe von freundin, und dann FALLEN diese kleinen giftigen bemerkungen DOCH. ich erlaubte (erlaube) mir ab und zu dann darauf hinzuweisen.

vermutlich bin ich auch deshalb besonders empfindlich für grenzverletzungen jedweder art, weil ich selbst ein ganz ausgeprägtes platzhirsch-verhalten habe. und ich lass mich nun mal nicht gern klein machen.

deshalb: männer auf abstand *rrrrrrrrrrrrrrrrröööööööhr*



Montag, 1. August 2005
rührei
mb. sagt zu mir: *ich brauche keine freundin. ich habe ja meinen mann! er ist mein vertrauter, mit ihm kann ich alles bereden. meine geheimsten gedanken kann ich ihm anvertrauen!*

ich mag mb., sie ist eine interessante frau. ihr mann ist nett, ihre ehe gut; sie haben schon einiges zusammen erlebt. auch durchgemacht.

trotzdem beschleicht mich ein gefühl, dass etwa dem plötzlich aufsteigender panik gleichkommt. so ein *bloß-weg-hier*-gefühl
ich betrachte mb. - wie viele andere menschen auch - wie eine fremde lebensform.
doch mir fehlt plötzlich die neugier, das gefühl, etwas spannendes zu sehen, zu hören, etwas völlig fremdes, aber so seltsam vertraut, wie vielleicht die knopfaugen einer maus. stattdessen schlich sich ein grauen ein.
als mb. mir das sagte, von sich und ihrem mann, sah ich mich heimlich nach einem fluchtweg um.

es ist dieses *rührei*, was irgendwie der gipfel der beziehung sein soll zwischen zwei menschen. das jagt mir angst ein, und dann renn ich.
ich will in meiner schale bleiben. ich will mich nicht mit einem anderen vermischen und völlig in dem goldenen *wir* aufgehen. ich bin ich bin ich. der andere ist der andere ist der andere.
das ist gut so, und so soll es bleiben.

zweierbeziehungen, so wasserdichte, auch die machen mir angst. aber nicht so schlimm, ich muss ja keine. aber ich weiß, dass ist der anspruch. der wird auch mich heran getragen, und da geh ich in abwehrhaltung. genüge dem anspruch nicht.

was ich an menschen mag, ist ihre besonderheit, und ja, auch ihre ecken und kanten.
aber die möchte ich nicht ständig und tag und nacht spüren.
weshalb ich ab und zu eine atempause brauche von e. und a. und ...
und froh bin, dass ich eigene vier wände habe und mich darin verkriechen kann, wenn mir danach ist.

***
zu männern will ich mich auch noch äußern - ja, meine freundin hat da einen ganzen damm eingerissen und nun sprudelt es, aber das ist schön - und das HIER ist sicherer als jedes tagebuch ...
nun, also heut nix zu männern.
ich hatte bei s. einen wirklich guten selbst gebrannten, nun ja *kicher* ...
für ein ernsthaftes thema muss eine ernsthaft sein, und das bin ich heute gar nicht ...

morgen dann wieder.



Sonntag, 31. Juli 2005
nachdenken über e.a.c.
eine, auf deren rat - und gute meinung - ich sehr viel wert lege, erinnerte mich daran, dass es irgendwann eine entscheidung geben sollte in dem alphabet-gemenge.
und sie erinnerte mich daran, dass hinter den buchstaben menschen stehen, denen ich mit meinem treiben weh tue / weh tun könnte.

es ist natürlich immer unangenehm, an tatsachen erinnert zu werden, die ich sonst gern verdränge.
aber das unangehme gefühl ist flüchtig wie eine aromatische essenz. und ich denke nach.

c. ist eigentlich eine logische folge - in meiner logik:
a. ist meine verteidigung gegen e.
c. ist meine verteidigung gegen a.
wer wird mich gegen c. verteidigen?

ich kenne inzwischen einige der gründe, warum ich diese verteidungslinien aufbaue.
der wichtigste grund ist: ich kann männern nicht bis zum letzten vertrauen. ich fürchte mich vor ihnen. ich fürchte mich vor den verletzungen, die sie immer verteilen. immer. da kannst du drauf warten wie auf das berüchtigte amen in der kirche.
mein vater war der erste. der erste in einer reihe von vertrauensbrechern (nein, ich wurde nicht missbraucht). das vertrauen, die blinde zuversicht in männliche menschen wurde mir gründlich ausgetrieben.

ein ebenso wichtiger grund: ich fürchte den verlust von menschen, die mir nahe stehen.
und so lasse ich immer ein wenig distanz. damit es mich nicht umbringt, wenn ich jemanden verliere.

bei männern MUSS es eine gefühlsdistanz sein. bei freundinnen *reicht* es, wenn einige kilometer zwischen mir und ihnen liegen.

ich fürchte, die alphabetäre lebensweise ist die, mit der ich am besten klar komme.
auch wenn ich mir damit ein armutszeugnis ausstelle.

.... ich denke allerdings nach .... sehr.
über das, was sie schrieb.



Freitag, 29. Juli 2005
noch. ein paar tage ..
und ich bin erstmal weg :-)

c. ist durchaus lernfähig .... hat sich diesmal ordnungsgemäß abgemeldet, wohl ahnend, dass ich eine zweite, für mich unerklärliche schweigephase mit dauerschweigen beantworten würde.
c.s wirkung auf mich ist dennoch ungeheuer, ich kann nur staunen.

a. hat wieder abwanderungspläne ... was soll ich machen, außer ihm sagen, wie gern ich in mag.

draußen regnet es endlos, und es donnert ... und ich bin müd nach der langen woche mit den langen, langen tagen

von kopfherz| 0 Kommentare ... link |comment


Donnerstag, 28. Juli 2005
c. - nicht zum letzen
nach drei vollen wochen kommt eine mail von c.
keine erklärung für das lange schweigen. nur vier worte.

ich ärgere mich darüber, dass ich mich darüber freue, wieder kontakt zu haben.
immerhin hab ich die genugtuung, dass ich zumindest nicht als erste das schweigen gebrochen hab.
genugtuung ist nur ein anders wort für niederlage.

also gut.
c. will spielchen machen - aber das kann ich auch, trotz des von c. gut plazierten angelhakens in meinem maul.
hab schon lang nicht mehr gespielt.

*********

viel wichtiger ist, dass ich nur noch etwa bis dienstag in die hölle muss, und dann ist urlaub.

zwei, drei tage ausschlafen ... ein bisschen geld ausgeben ... trash lesen ... c. sehen - neinneinnein! ... also trash lesen, urlaubspläne machen, und dann ein bisschen weg.
mit e.
a. weiß noch nix, ahnt es wohl ...
ich ahne, dass es stress gibt.
und nun geh ich ins bett und träume von c.

oder vielmehr - ich träume davon, wieder zu jagen. wie früher. dass hätte nicht passieren dürfen, dass
c. diesen gut verschütteten jagdinstinkt wieder ans tageslicht gezerrt hat.
bin ein bisschen eingerostet.
wir werden sehen.



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